Vertreterversammlung der Volksbank Dortmund-Nordwest ließ Jubiläumsjahr Revue passieren/Kundengeschäft und Bilanzsumme wachsen/Kaufmann nicht entlastet
Dortmund-Huckarde. Gelebte Transparenz, klare Verhältnisse und eine gute Geschäftsentwicklung: Diese Kernbotschaften prägten die Vertreterversammlung der Volksbank Dortmund-Nordwest. In der Alten Schmiede in Huckarde ließen 114 stimmberechtigte Vertreter, zahlreiche Gäste, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Mittwoch vergangener Woche in ruhiger Atmosphäre die jüngere Vergangenheit und das Jubiläumsjahr 2013 Revue passieren, schlossen aber auch einige Kapitel endgültig ab. Bei den Wahlen wurden Dr. Reiner Pamp, Michael Reuper und Holger Hülsmann in den Aufsichtsrat entsandt.
„Wir haben ein funktionierendes Geschäftsmodell und eine starke Kapitalbasis, wir sind stabil und stabilisierend“, hatte Stephan Schäffer den Vorstandsbericht zum vergangenen Geschäftsjahr überschrieben. Seine Argumente: Das Kreditvolumen stieg mit sechs Prozent überdurchschnittlich und erreichte zum Jahresende 354 Millionen Euro. Vor allem bei Immobilienfinanzierungen legte die Volksbank zu. Die Kundeneinlagen wuchsen um 5,2 Prozent auf 511 Millionen Euro. Auch hier lag das Institut klar über dem Mittelwert der Genossenschaftsbanken in Rheinland und Westfalen. Das gilt auch für den Zuwachs im Verbundgeschäft: Das Vermögen der Mitglieder und Kunden stieg um 11,7 Prozent auf 256 Millionen Euro. Vor allem Bausparverträge waren sehr gefragt. Das Gesamtkundenvolumen lag bei 866 Millionen Euro (plus 5,5 Prozent), die Bilanzsumme bei 515 Millionen Euro (plus 7,2 Prozent).
Das deutlich gesunkene Zinsergebnis fing der gestiegene Provisionsüberschuss nicht auf. Die Personalkosten blieben auf Vorjahresniveau, für die Verwaltung wuchs der Aufwand um 10,5 Prozent. Insgesamt sank das Teilbetriebsergebnis um 30 Prozent auf drei Millionen Euro.
„Das zurückliegende Jahr war für die Volksbank Dortmund-Nordwest ein Jahr, mit dessen Ergebnissen wir, trotz aller Turbulenzen, insgesamt zufrieden sind“, sagte Schäffer weiter. Nach Bewertung erreichte das Betriebsergebnis einen Gewinn von 1,1 Millionen Euro, aus dem mit 500.000 Euro die Reserven dotiert werden. Nach Steuern verbleibt deshalb ein Jahresgewinn von 600.000 Euro (plus 72 Prozent), aus dem eine Dividende von drei Prozent und ein Jubiläumsbonus von einem Prozent an die Mitglieder gezahlt werden. Darüber hinaus werden mit rund 346.000 Euro die Rücklagen gestärkt.
Eigenständigkeit und sichere Arbeitsplätze, vor allem aber Mitgliederförderung und Kundenorientierung seien die Ziele der Gegenwart, so der Vorstand. Die Volksbank investierte 2013 nicht nur 600.000 Euro in ihre Geschäftsstellen, sondern erneut auch in ihren Nachwuchs. 14 Auszubildende lernen in der Kreditgenossenschaft ihren Beruf, fünf von ihnen sind im ersten Ausbildungsjahr.
Schäffer berichtete darüber hinaus, dass die Volksbank auch in ihrem Jubiläumsjahr der selbstgewählten gesellschaftlichen Verantwortung nachgekommen sei. 50.000 Euro flossen in 39 gemeinnützige Projekte, vor allem die Vereinswelt profitierte von Spenden und Sponsoring: „Unser Engagement in diesem Bereich ist also weiter gewachsen.“
706 neue Mitglieder begrüßte das Genossenschaftsinstitut im vergangenen Jahr. Damit stieg die Zahl der Teilhaber auf jetzt 14.334: „Wir sind die größte Interessengemeinschaft im Dortmunder Nordwesten“, freute sich Schäffer.
Das strategische Geschäft der Zukunft und hier vor allem das Private Banking erläuterte anschließend Dr. Armin Schwarze in seiner ersten Vertreterversammlung als Vorstand der Volksbank. „Global denken, lokal handeln“ – das sei die Betreuungsphilosophie der Volksbank, die maßgeschneidert und kundennah in der Vermögensverwaltung umgesetzt werde. Schwarze wörtlich: „Zunächst analysieren wir Ihre aktuelle Vermögenssituation und erstellen dann entsprechend Ihren individuellen Rahmenbedingungen (z. B. Ihrer individuellen Risikopräferenz) einen auf Sie zugeschnittenen Anlagevorschlag. Entsprechend der mit Ihnen abgestimmten Form der Zusammenarbeit gehen wir anschließend in die Umsetzung, die Gestaltung Ihrer persönlichen Vermögensanlage. Sie legen gemäß Ihrem Informationsbedürfnis fest, in welcher Form Sie die weitere Umsetzung überwachen möchten bzw. welches Reporting Sie benötigen.“
Vorstandsmitglied Stephan Schäffer und sein früherer Kollege Johannes Ridder wurden anschließend von der Vertreterversammlung fast einstimmig für das Geschäftsjahr 2012 entlastet. Dem Aufsichtsrat wurde bei 34 Enthaltungen und 13 Gegenstimmen ebenfalls Entlastung erteilt. Diese wurde dem ehemaligen Vorstandsmitglied Prof. Dr. Michael Kaufmann allerdings verwehrt. Vor einem Jahr noch hatte die damalige Vertreterversammlung zu diesem Tagesordnungspunkt keine Entscheidung getroffen. Für das Jahr 2013 wurde Schäffer entlastet, Kaufmann sowie die Aufsichtsräte Vüllers und Oecking allerdings nicht.